In deutschen GmbHs brodelt es oft hinter verschlossenen Türen. Gesellschafterversammlungen, eigentlich als Ort für wichtige Unternehmensentscheidungen gedacht, werden nicht selten zur Arena hitziger Debatten und tiefgreifender Konflikte. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart die typischen Streitthemen, die das Potenzial haben, Unternehmen zu lähmen und Partnerschaften zu zerbrechen.
Formalien als Stolpersteine
Schon bei den Formalien kann einiges schiefgehen. Fehler bei der Einberufung oder Durchführung der Versammlung bieten Angriffsfläche für spätere Anfechtungsklagen. Besonders brisant sind Zuständigkeitskonflikte zwischen Gesellschafterversammlung und Geschäftsführung sowie Streitigkeiten über Mehrheitserfordernisse und Stimmrechte. Oft sind betroffene Gesellschafter bei Abstimmung mit ihrer Stimmabgabe ausgeschlossen. Das wird vielfach übersehen und führt zu unangnehmen oder fehlerhaften Beschlüssen.
Personelle Entscheidungen als Zündstoff
Wenn es um Köpfe geht, wird es oft emotional. Die Abberufung eines Geschäftsführers oder gar der Ausschluss eines Gesellschafters sind häufig Auslöser für erbitterte Auseinandersetzungen. Solche Entscheidungen erfordern in der Regel wichtige Gründe und sind rechtlich hochkomplex.
Geld regiert die (Geschäfts-)Welt
Finanzielle Fragen sorgen regelmäßig für Zündstoff. Ob es um die Feststellung des Jahresabschlusses, die Gewinnverwendung oder Ausschüttungen geht – hier prallen oft unterschiedliche Interessen aufeinander. Besonders heikel: Wenn Mehrheitsgesellschafter versuchen, Minderheiten durch Nichtausschüttung von Gewinnen „auszuhungern“.
Richtungsstreit in der Chefetage
Strategische Entscheidungen bergen enormes Konfliktpotenzial. Während der eine Gesellschafter expandieren möchte, will der andere konsolidieren. Solche grundlegenden Meinungsverschiedenheiten können eine GmbH regelrecht lähmen.
Wenn Gesellschafter auf Kollisionskurs gehen
Auch die Rechte und Pflichten der Gesellschafter selbst sorgen für Zündstoff. Streit über Wettbewerbsverbote oder das Ausscheiden eines Gesellschafters können das Fundament einer GmbH erschüttern. Im Extremfall steht sogar die Auflösung der Gesellschaft zur Debatte.
Prävention ist der beste Schutz
Um eskalierende Konflikte zu vermeiden, gilt es, im Gesellschaftsvertrag klare Regeln zu vereinbaren. Ein durchdachter Vertrag mit Mechanismen zur Konfliktlösung kann viel Ärger ersparen.
Fazit: Gesellschafterversammlungen bergen ein erhebliches Konfliktpotenzial. Die Bandbreite der Streitthemen reicht von Formalien über finanzielle Fragen bis hin zu strategischen Richtungsentscheidungen. Für den Unternehmenserfolg ist es entscheidend, diese Konflikte konstruktiv zu lösen – oder besser noch: ihnen durch kluge Prävention vorzubeugen. Sprechen Sie mich an. Ich helfe Ihnen hierbei gerne: Rechtsanwalt Uwe Martens, fragen@recht-hilfreich.de, Tel.: +49 (0) 69 – 95 92 91 90